Antirassistisches Training für BIPoC-Lehrende
Im Januar veranstaltete das Zentrum für Hochschuldidaktik und lebenslanges Lernen (ZHL) ein Pilot-Seminar, initiiert von Alumni*ae der DHBW mit Rassismuserfahrung und Professorin Dr. Karin E. Sauer, Ansprechperson für rassistische Diskriminierung und Professorin für Soziale Arbeit. Ziel des zweitägigen Trainings war die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema »Rassismus im Hochschulkontext«.
Geleitet von Claire Jin Deschner, einer in der Antidiskriminierungsarbeit ausgewiesenen Fachkraft mit eigener rassistischer Diskriminierungserfahrung, richtete sich das Impulsseminar an interne und externe »BIPoC« (Black, Indigenous and People of Color) -Lehrende der DHBW. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Selbstreflexion und die Stärkung der eigenen Positionierung im direkten Umgang mit weißen* und nicht-weißen* Lehrenden sowie weiteren Hochschulakteur*innen in- und außerhalb von Lehrveranstaltungen. Deschner thematisierte Handlungsempfehlungen zur Sensibilisierung für Benachteiligung und Diskriminierung von BIPoC- Studierenden und -Lehrenden, Wege zur selbstreflexiven Auseinandersetzung mit eigenen Rassismuserfahrungen und – auch unbewussten – rassistischen Handlungen. „Die Teilnehmenden diskutierten Privilegien des ‚Weißseins‘ und reflektierten strukturellen Rassismus an der Institution Hochschule. Hierbei wurden auch dekolonialisierende, postkoloniale und postmigrantische Sichtweisen auf Lehrinhalte eingenommen, die in Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften eine Rolle spielen“, schilderte Sauer. Den Anwesenden blieb außerdem genügend Zeit, eigene Diskriminierungserfahrungen innerhalb der Gruppe zu teilen.
„Angesichts der zahlreichen positiven Rückmeldungen wird das Zentrum ein weiteres Seminar am 29. und 30. Juli anbieten“, teilt Sauer mit. Daneben konnte ein weiteres Angebot zu dominanzkritischem Verhalten an der Hochschule ins Programm des ZHL aufgenommen werden, das sowohl Personen mit als auch ohne Diskriminierungserfahrung, etwa aufgrund der Hautfarbe, Herkunft, körperlichen Merkmalen oder Gender-Identität, offensteht. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des ZHL.