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Blickpunkt 92

Professor Dr. phil. Marcel Will lehrt an der Fakultät Sozialwesen

Mein Name ist Marcel Karl Will. In meiner Familie hat der Name Karl eine besondere Bedeutung, im Alltag genügt jedoch Marcel. Seit Januar bin ich Professor für Soziale Arbeit insbesondere für Sozialwissenschaften am Campus in der Schramberger Straße. Mein Schwerpunkt liegt in der Sozialwirtschaft und der Sozialpolitik. Ich bringe mich aber auch gern in andere Themenfelder ein: Bald übernehme ich eine Veranstaltung zu den Grundlagen der Sozialen Arbeit mit Gruppen – das wird spannend.

Als ich mich entschieden habe, dem Ruf an die DHBW Villingen-Schwenningen zu folgen, lag mir tatsächlich auch ein Angebot aus meiner alten Wahlheimat Köln vor – als waschechter Rheinländer liebe ich diese Stadt. Am Ende entschied ich mich aber für die DHBW Villingen-Schwenningen, weil die Chemie zu stimmen schien. Im Gespräch mit der Berufungskommission gewann ich den Eindruck, dass ich mich hier so weiterentwickeln kann, wie ich es für sinnvoll erachte. Gerade der Spielraum in Lehre und Forschung passt gut zu meinen Vorstellungen. Außerdem waren alle wahnsinnig freundlich.

Nun bin ich seit etwas mehr als drei Monaten an der Hochschule und habe den Eindruck, dass es die richtige Entscheidung war. Die Studierenden sind engagiert und sehr freundlich. Die Kolleginnen und Kollegen kommen offen auf mich zu und sind enorm hilfsbereit. Auch meine Lehrthemen sind spannend und vielfältig. Bisher fühle ich mich sehr wohl und angekommen.

Von Haus aus bin ich Politikwissenschaftler und Historiker. Auf mein Studium in Köln folgte die Promotion, für die ich zu meiner großen Freude ein Doktorandenstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung erhielt. Das war eine tolle Erfahrung, für die ich heute noch dankbar bin. Überhaupt habe ich meine Studien- und Promotionszeit sehr genossen. Deshalb blieb ich nach der Doktorarbeit auch einige Jahre in der akademischen Welt, wenngleich in der Verwaltung.

Mit meinem beruflichen Wechsel in die freie Wirtschaft beschäftigte ich mich verstärkt mit Sozialer Arbeit. So war ich bis vor Kurzem Teamleiter bei einem hessischen Bildungsträger im mittleren Management und verantwortete in einem Regionalbüro den Bereich »Erwachsene und Migration«. Primär setzten wir Wiedereingliederungsmaßnahmen für das Jobcenter und die Arbeitsagentur um. In dieser Funktion konnte ich viel lernen und mich enorm weiterentwickeln. Allerdings merkte ich mit der Zeit, dass ich diese Thematiken mehr durchdringen möchte. Auch die Hochschulwelt und ihr besonderer Charakter fingen an mir zu fehlen, trotz einiger Lehraufträge. In mir wuchs der Wunsch nach Veränderung. Dass es am Ende klappte, macht mich sehr glücklich.

Neben den thematischen Aspekten reizt mich an der Professur die Lehre. Ich mag es zu forschen, aber ich liebe es, Wissen zu vermitteln. Der Austausch mit den Studierenden ist enorm bereichernd. Man hilft jungen Menschen dabei, sich intellektuell und fachlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig trägt man große Verantwortung und erlebt immer wieder neue, herausfordernde Situationen. Ich mag das.

Mein akademischer Schwerpunkt lag immer im Bereich »Internationale Beziehungen«. Da möchte ich natürlich auch in meiner Arbeit an der DHBW Bezüge schaffen, wo es möglich und sinnvoll ist. Besonders spannend finde ich die Bereiche »Europäische Sozialpolitik« und »Internationale Soziale Arbeit«, für die ich mich engagieren möchte. So freue ich mich, dass mir das International Office aktuell ermöglicht, den Gaststudierenden unserer internationalen Partnerhochschulen einen Kurs anzubieten. Hier kann ich nicht nur ein wenig zu den Wurzeln meiner Lehre im Bereich »Deutsche Außenpolitik« zurückkehren, sondern auch auf Englisch unterrichten, das sorgt für Abwechslung.

Wie bereits gesagt bin ich ein recht typischer Rheinländer, also sehr offen und kommunikativ. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Im Zentrum des Ganzen steht natürlich meine Familie samt Hund. Neben der Zeit mit meiner Familie, treffe ich mich gerne mit Freunden und quatsche – da zeigt sich wieder der Rheinländer. Ich mag Fußball und American Football, spiele Tabletop und lese sehr viel, vor allem Science-Fiction und historische Romane. Ehrenamtlich engagiere ich mich in einem Fußballverein und ein wenig in der Lokalpolitik. Ich gestehe jedoch, dass gerade Letzteres durch die neue Stelle ein wenig kürzer tritt. Außerdem bin ich noch Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung, was mir ebenfalls sehr viel Freude bereitet.

Zuletzt möchte ich mich nochmals bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mir die ersten Wochen und Monate in Villingen-Schwenningen so einfach gemacht haben. Es ist wirklich schön, in einem so offenen und freundlichen Umfeld zu arbeiten. Da freue ich mich umso mehr auf die Dinge, die noch kommen werden.

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