Blickpunkte

Blickpunkt 94

Professor Dr. Wolfgang Habla lehrt Volkswirtschaftslehre an der Fakultät Wirtschaft

Redaktion:

Lieber Herr Habla, seit April unterstützen Sie die Fakultät Wirtschaft. Was hat Sie motiviert, sich für eine Professur an der DHBW Villingen-Schwenningen zu entscheiden?

Wolfgang Habla:

Grundsätzlich erst einmal, dass ich super gern unterrichte. Es macht einfach Spaß, jungen Leuten aktuelles Wissen zu vermitteln und zu beobachten, wie sich die Studierenden während ihres Bachelorstudiums weiterentwickeln. Zusätzlich motivierte mich die Tatsache, dass die DHBW einen sehr guten Ruf genießt, insbesondere in Bezug auf die Motivation und Leistungsbereitschaft der Studierenden. Ein weiterer Grund für mich, die Stelle anzunehmen, war die gute Atmosphäre im Kollegium, die bereits im Berufungsvortrag spürbar war – dieser Eindruck hat sich seit Dienstantritt mehr als bestätigt. Zu guter Letzt zog mich die schöne Lage im Schwarzwald an die DHBW Villingen-Schwenningen (obwohl ich zugebe, dass ich den Schwarzwald erst noch richtig erkunden muss).

Redaktion:

Welche Lehrveranstaltungen können Studierende bei Ihnen besuchen?

Wolfgang Habla:

Überwiegend unterrichte ich volkswirtschaftliche Module wie z.B. Makroökonomik oder Geld und Währung, ab und zu auch Mathematik oder Statistik. Ich freue mich aber darauf, wenn im Laufe der Zeit noch andere volkwirtschaftliche Module hinzukommen. Daneben betreue ich natürlich Projekt- und Bachelorarbeiten zu verschiedenen volkswirtschaftlichen Themen.

Redaktion:

Worauf freuen Sie sich in Ihrem neuen Aufgabenbereich besonders und haben Sie sich für die Tätigkeit an der DHBW Villingen-Schwenningen ein bestimmtes Ziel gesetzt?

Wolfgang Habla:

Am meisten freue ich mich auf die Interaktion mit den Studierenden und natürlich den Kolleginnen und Kollegen, aber auch darauf, neue Kurse zu entwickeln und neue Forschungsprojekte anzustoßen, idealerweise in Zusammenarbeit mit den Dualen Partnern. Hier sehe ich großes Potenzial, gerade weil Unternehmen immer mehr Daten generieren, die für evidenzbasierte Forschung sehr wichtig sind.

Als Ziel habe ich mir vorgenommen, die Studierenden bestmöglich in ihrer Entwicklung zu begleiten, was für mich heißt, ihnen nicht nur entsprechendes Fachwissen mit auf den Weg zu geben, sondern auch Kompetenzen, die ihnen im späteren Berufsleben helfen. Damit meine ich den Erwerb von Kompetenzen in den Bereichen Datenaufbereitung und –analyse, wissenschaftliche Recherche, Selbstorganisation, Zusammenarbeit in Kleingruppen oder Präsentationsskills.

Redaktion:

Wo liegt Ihr persönlicher Forschungsschwerpunkt?

Wolfgang Habla:

Meine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Umwelt- und Verhaltensökonomik. Mich interessiert vor allem, wie Menschen dazu bewegt werden können, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen, und zwar hinsichtlich der Umwelt, aber auch hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheit. Thematisch bin ich gerade viel im Bereich Verkehr und Mobilität unterwegs und beschäftige mich etwa damit, wie Elektroautos genutzt werden und wovon die Entscheidung, ein Elektroauto zu nutzen, eigentlich abhängt. Dafür verwende ich große Datensätze oder führe Befragungen durch, mittels derer ich die entsprechenden Daten erhebe. Darüber hinaus nutze ich Feldexperimente, also Experimente im natürlichen Umfeld von Versuchspersonen, beispielsweise im betrieblichen Umfeld oder im Fitnessstudio. Hier kann man sehr schön beobachten, wie sich eine Veränderung in den Versuchsbedingungen auf das individuelle Verhalten auswirkt.

 Redaktion:

Welche beruflichen Erfahrungen können Sie in die Lehrtätigkeit einfließen lassen?

Wolfgang Habla:

Ich komme eher aus der angewandten Forschung, was bei uns Volkswirten schon „Praxis“ bedeutet. So habe ich z.B. mehr als vier Jahre am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung gearbeitet und dort viele Projekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie SAP oder Institutionen wie der OECD durchgeführt. In dieser Zeit habe ich Projekte zu ganz verschiedenen Themen in Zusammenarbeit mit Praxispartnern durchgeführt was sich, so glaube ich, positiv auf meine Lehrtätigkeit auswirkt. So hat man immer gleich Anwendungsbeispiele für Lehrveranstaltungen parat. Was mir sicher auch zugutekommt, ist meine Arbeitserfahrung in unterschiedlichen Bereichen – etwa Wirtschaftsprüfung, Controlling oder Presse –, ebenso wie Lehraufträge an vielen Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland, an denen ich verschiedene Lehrkonzepte kennenlernen und ausprobieren durfte, bevor ich mich mehr auf die Forschung fokussierte.

Redaktion:

Womit beschäftigen Sie sich gern, wenn Sie nicht arbeiten?

Wolfgang Habla:

Ich bin dann vor allem mit meiner Frau unterwegs und wir erkunden die Natur – sei es beim Spazierengehen, Wandern, Radfahren oder Skilanglaufen. Daneben lerne ich gerne neue Länder und Orte kennen, reise also sehr gerne. Und da sollte auch ein gutes Buch nicht fehlen.  

Redaktion:

Vielen Dank und alles Gute, Herr Habla!

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